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So hinderst du dein Tattoo am Verblassen

Experten-Tipps mit Agata Haindl

Erschienen in 20min, von Malin Mueller. Publiziert 16. Juni 2023

 

Du bist bereit für dein erstes Tattoo, machst dir aber über die Haltbarkeit Sorgen? Dann gibt es ein paar Tipps, die du kennen solltest. Eine erfahrene Tätowiererin verrät sie dir. 

 

Winzig klein, flächig, nur aus Linien bestehend oder detailgetreu nachempfunden – Tattoos kommen in unzähligen Arten und jeder muss selbst wissen, was gefällt. Was aber niemand will, sind verwaschene, ausgeblichene Linien und Lücken im Tattoo, weil bei der Vor- oder Nachsorge Fehler gemacht wurden. Damit dir das nicht passiert und dein Tattoo lange schön bleibt, haben wir eine Expertin eingeschaltet: Agata Haindl ist Inhaberin und Resident Tattoo Artist beim Zürcher Tattoo-Studio Absolut Art und weiss, worauf es ankommt. 

 

Deshalb verblasst dein Tattoo

Dass ein Tattoo mit den Jahren etwas heller wird, ist normal. Wie bei Falten im Gesicht kann man dem Alterungsprozess entgegenwirken – komplett verhindern kannst du ihn aber nicht. Immerhin ist dein Körper selbst einer der Punkte, der deinem Tattoo zusetzt. “Direkt nach dem Stechen setzt der Körper alles daran, die durch das Tattoo entstandene Wunde zu heilen. Dabei wird auch etwas Tinte wieder vom Körper abgestossen”, so Haindl. “Andererseits altert mit der Haut auch das Tattoo, das direkt unter der ersten Hautschicht sitzt.” Neben diesem natürlichen Prozess ist UV-Licht, also Sonneneinstrahlung (ob natürlich oder durch ein Solarium) der grösste Feind der Tattoo-Farbe.

 

Vor dem Stechen

Wer sich optimal vorbereitet, kann schon bei der Planung des Tattoos dafür sorgen, dass es lange schön bleibt. Diese Punkte sind besonders wichtig:

  • Die richtige Stelle will überlegt sein – nicht nur wegen der Optik. Die Tätowiererin rät: “Wer draussen arbeitet, sollte eine Stelle suchen, die nicht stetig der Sonne ausgesetzt ist.” Menschen, die häufig ihre Hände desinfizieren, sollten sich Tattoos im gleichen Bereich gründlich überlegen. Zudem halten Motive an beweglichen Körperstellen wie der Ellenbeuge oder den Fingern nie gleich gut, wie an weniger beweglichen Teilen. 

  • Das richtige Motiv hat ebenfalls Einfluss: Sehr fein gestochene Tattoos verblassen schneller, breite Linien oder schwarze Flächen sind besonders haltbar.

  • Der Tätowierer oder die Tätowiererin selbst hat erheblichen Einfluss darauf, wie gut ein Tattoo heilt und wie schön es aussehen wird, nachdem es abgeheilt ist. Die Expertin warnt: “Wer Tattoos für 50 Franken anbietet, arbeitet wahrscheinlich nicht sehr professionell. Allein das Equipment pro Kunde kostet bei uns 70 Franken.”

 

Nach dem Stechen
Direkt nach dem Stechen, aber auch im Alltag hilft die richtige Tattoo-Pflege dabei, dass dein Motiv lange schön bleibt. Darauf solltest du achten:

  • “Ein frisch gestochenes Tattoo ist wie eine offene Wunde”, so Haindl. Damit der Körper sich regenerieren kann, braucht er deine Unterstützung. “Drogen, Alkohol und Nikotin wirken sich negativ auf den Heilungsprozess aus.”

  • Ist das Tattoo noch frisch, gilt ausserdem: “Vor jedem direkten Körperkontakt die Hände waschen und desinfizieren, das Tattoo mit lauwarmen Wasser reinigen und mit einem Papiertuch trocken tupfen.”

  • Auch bei der Creme zur Heilung der Tattoos unterläuft vielen ein Fehler: “Man sollte eine antiseptische, medizinische Creme nutzen und sie flächig, aber sehr dünn über dem Tattoo auftragen.” Andernfalls kann sich die Zugwirkung der Creme negativ auf dein Motiv auswirken und Farbe aus der Haut herausziehen. 

  • Besonders wichtig: Sonnenschutz. In den ersten drei bis vier Wochen solltest du komplett auf Sonnenbäder verzichten. Ist dein Tattoo komplett verheilt, solltest du einen sehr hohen Lichtschutzfaktor verwenden, um auf der sicheren Seite zu sein. 

  • Was deine Haut jung hält, tut auch deinem Tattoo gut: Versorge dein Körper mit viel Wasser von innen mit Feuchtigkeit und verwende Bodylotions oder Cremes bei trockener Haut.

Das sind die häufigsten Fehler beim ersten Tattoo

Experten-Tipps mit Agata Haindl

Erschienen in 20min, von Malin Mueller. Publiziert 7. Mai 2023

 

Du träumst schon länger von einem Tattoo und willst deinen Wunsch jetzt in die Tat umsetzen? Eine erfahrene Tätowiererin verrät, welche Fehler oft passieren und wie du sie vermeidest.

 

Bist jetzt hast du gewartet, doch diesen Sommer soll definitiv dein erstes Tattoo her? Dann heisst es aufgepasst, denn bei einem Motiv, dass im besten Fall das Leben lang auf der Haut bleibt, sollte nichts schief laufen. Dafür ist natürlich einerseits der Künstler oder die Künstlerin verantwortlich, zu dem oder der du gehst. Andererseits kannst du auch selbst einige Fehler von vornherein vermeiden. Agata Haindl ist Inhaberin und Resident Tattoo Artist beim Zürcher Tattoo Studio Absolut Art und verrät, welche das sind. 

 

1. Du willst quatschen

“Ein qualitativ hochwertiges Tattoo erfordert höchste Konzentration, die meisten Künstlerinnen und Künstler brauchen Ruhe”, so die Expertin. Dazu leide die Präzision: “Wer redet, bewegt sich. Dann genau zu arbeiten, ist immer schwierig.” Auch deine Kolleginnen und Kollegen solltest du daher daheim lassen. Deswegen musst du dich aber nicht stundenlang langweilen: “Super ist zum Beispiel, ein Hörbuch mitzunehmen oder etwas zu lesen – das lenkt auch von den Schmerzen ab.” 

 

2. Du hältst an einer Vorlage fest 

Du hast ein Design bei Pinterest gesehen und willst das jetzt auf deiner Haut? Das ist aus mehreren Gründen schwierig: Je nach Motiv kostete es den Artist mehrere Stunden Arbeit, die du jetzt einfach kopierst. Zudem zahlte der Kunde oder die Kundin wahrscheinlich viel Geld für ein Einzelstück. Auch die Expertin findet: “Wir kopieren keine Arbeiten, jeder hat seinen eigenen Stil.” Was dafür in Ordnung ist, ist Bilder als Inspiration mitzubringen, sodass der Artist ein Gefühl dafür bekommt, was du dir wünscht. 

 

3. Du willst sparen

Die wohl grösste Gefahrenquelle bei einem neuen Tattoo ist die Suche nach einem günstigen Preis. “Wer ein Tattoo für 50 Franken will, kann dafür keine Qualität erwarten”, so Haindl. “Nur schon das Equipment pro Kunde kostet uns 70 Franken, dazu kommt die Arbeitszeit, das Design, Steuern und so weiter.” Wenn gespart wird, gibt es dazu einen Grund: “Entweder leidet die Qualität, die Hygiene oder gleich alles.” Im Endeffekt kann dich der Geiz teuer zu stehen kommen: “Ein unschönes Tattoo entfernen zu lassen, ist nicht nur schmerzhafter als das Stechen. Es ist auch enorm viel teurer.”

 

4. Du bist zu jung

Nein, damit ist nicht gemeint, dass du noch nicht genau weisst, was du willst (das ist nochmal eine ganz andere Geschichte). Stattdessen geht’s um deinen Körper: “Wir tätowieren erst ab 18 Jahren, Männern empfehle ich, bis 21 zu warten.” Haindl erklärt, wieso: “Die meisten sind ausgewachsen, beginnen aber in diesen Jahren natürlicherweise, mehr Muskeln aufzubauen und breiter zu werden. Gerade bei symmetrischen Tattoos ist das schwierig.”

 

5. Dein Timing ist eng

Du hast keine Lust, auf einen Termin zu warten? Achtung! “Wenn ein Tattoo-Studio spontan Termine vergibt, sollte man sich fragen, warum sie nicht ausgebucht sind.” Ein Qualitätsmerkmal dafür: “Ein seriöses Studio berät dich vor deinem effektiven Termin, bespricht, was du dir wünscht, fertigt ein Design an und klärt dich genau darüber auf, wie du dich um dein Tattoo kümmern solltest.” Der gesamte Prozess dauere daher einige Wochen bis wenige Monate. “Dafür gefällt das Design und man ist über alle Punkte informiert.”

 

6. Du bist nüchtern

Natürlich solltest du vor deinem Termin unbedingt auf Alkohol verzichten. "Er verdünnt das Blut und lässt die Tinte stärker ausbluten.” Aber: Du solltest auf keinen Fall das Frühstück ausfallen lassen. “Das erste Tattoo kann nervenaufreibend sein. Man weisst nicht, was auf einen zukommt. Ohne Nahrung kann da schon mal der Kreislauf schlapp machen.”

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